9 Schritte zur Erstellung eines erfolgreichen Cloud-Migrationsplans

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9 Schritte zur Erstellung eines erfolgreichen Cloud-Migrationsplans

Bibiana Schenk

Bibiana Schenk

6 Minuten zum Lesen

Die Cloud-Migration hat heutzutage für die meisten Unternehmen höchste Priorität. Die Gründe für die Umstellung können unterschiedlich sein und umfassen alles von verbesserter Skalierbarkeit und IT-Effizienz bis zu einem besseren Kundenerlebnis und einer schnelleren Bereitstellung.

Doch unabhängig davon, wie schlicht Ihr Ökosystem ist oder wie wenig Infrastruktur mit der Migration umziehen musst, ist die Cloud-Migration ein ziemlich komplizierter Prozess. Migrationen überschreiten oft das Budget oder dauern viel länger als erwartet, oder sie scheitern komplett, was zu Zeit- und Kostenverschwendung führt. Aus diesem Grund ist ein systematischer und dokumentierter Plan von entscheidender Bedeutung.

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In diesem Beitrag haben wir den Cloud-Migrationsprozess auf die neun wichtigsten Schritte reduziert, um Ihnen einen Vorsprung auf Ihrer Reise in die Cloud zu verschaffen.

Definieren und dokumentieren Sie Ihre Motivation Cloud-Migrationen, die sich an den wichtigsten Geschäftsoutcomes orientieren, sind eher von Erfolg gekrönt als isolierte Projekte, die ausschließlich von der IT-Abteilung geführt werden. Definieren Sie, warum Sie migrieren und modernisieren wollen. Definieren Sie die Geschäftsergebnisse, die Sie erreichen wollen, und auch Ihre Motivation. Wollen Sie Ihr Rechenzentrum schließen? Kosteneinsparungen erzielen? Neue Funktionen gewinnen? Die Leistung und die Erfahrung der EndbenutzerInnen verbessern? Echtzeitdaten und Analysen nutzen? Eine größere Skalierbarkeit mit IT-Ressourcen auf Abruf erreichen?

Die Priorität Ihrer Ziele wird in den späteren Phasen des Cloud-Migrationsprozesses eine Vielzahl von Entscheidungen beeinflussen, wenn Sie sich für die Art der Cloud-Plattformen, Bereitstellungsmodelle, Anwendungen und Ressourcen entscheiden, die Sie für einen erfolgreichen Wechsel benötigen.

Greifen Sie auf Ihre bestehende Systemlandschaft zurück Um Ihr Ziel zu erreichen, müssen Sie wissen, wo Ihr Ausgangspunkt liegt. Daher ist es wichtig, Ihre bestehende lokale Infrastruktur zu inventarisieren und zu bewerten.

Diese Bewertung wird Ihnen nicht nur den Einblick darüber verleihen, welche Technologien in Ihrem Unternehmen genutzt werden, sondern auch darüber, wie sie genutzt werden. Dies hilft sowohl den IT- als auch den nichttechnischen Teams, sich ein klares Bild von den aktuellen Geschäftsabläufen zu machen, und gibt ein Einblick darüber, wie Sie einwandfrei auf neue Systeme und Prozesse umsteigen können.

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Bei der Evaluierung Ihrer bestehenden Systemlandschaft sollten Sie folgende Fragen im Hinterkopf behalten:

  • Welche Applikationen benutzen Sie zu Zeit?
  • Auf welche Hardware und Infrastruktur (Server, Datenbanken und Speicher) verlassen Sie sich derzeit?
  • Welche Technologien werden in Ihrem Applikationsportfolio eingesetzt?
  • Welche Komponente können von einer Cloud-Migration am meisten profitieren, und welche sind entweder nicht migrierbar oder laufen besser in einer lokalen Infrastruktur?
  • Wie hoch sind Ihre derzeitigen Investitionen in lokale Server (Lizenzierung, Hardware-Ressourcenverbrauch und Kosten für die Support-Infrastruktur)?
  • Müssen Ihre Daten regelmäßig neu synchronisiert werden, oder müssen Sie bestimmte Datenkonformität Anforderungen erfüllen?

Erfassen Sie Leistungsbaselines für den Vergleich Legen Sie Baseline-Metriken für Ihre IT-Infrastruktur fest, um die Arbeitslast auf Ihre Assets und Applikationen abzubilden. Baselining bezieht sich im Wesentlichen auf die Messung der aktuellen (vor der Migration) Leistung Ihrer IT-Infrastruktur, um die von Ihnen erwarteten Leistungsverbesserungen nach der Migration zu validieren.

Das grundlegende Verständnis der aktuellen Situation ist wichtig, um die bedeutenden Probleme in Ihrer alten Infrastruktur zu verstehen. Sobald Sie die spezifischen Aspekte kennen, bei denen Ihre Leistung zu wünschen übrig lässt, können sich Ihre Migrationsteams auf diese konzentrieren, um sie in Zukunft zu berücksichtigen.

Sie müssen einige Ihrer wichtigsten KPIs ermitteln, wie z. B. Seitenladezeiten, Antwortzeiten, Verfügbarkeit, CPU-Nutzung, Speichernutzung, Konversionsraten und für jeden einen Basisleistungsbereich festlegen. Dies zeigt Ihnen, wie Ihre laufende Migration verläuft, und hilft Ihnen vor allem zu verstehen und zu bestimmen, wann die Migration erfolgreich abgeschlossen ist.

Identifizieren Sie die richtigen Applikationen für die Migration eine umfassende Analyse Ihrer bestehenden Architektur und Applikationen gibt Ihnen Antworten auf die folgenden Schlüsselfragen:

Kann eine Applikation optimal in der Cloud funktionieren? Nicht jede Applikation ist für die Cloud geeignet. In den meisten Fällen ist es nicht sinnvoll, ältere Applikationen, die auf Legacy-Betriebssystemen basieren, in die Cloud zu verlegen.

Im Gegensatz dazu kann man davon ausgehen, dass Kompatibilität und Leistung bei neueren Applikationen, die auf modernen Betriebssystemen laufen, kein Problem darstellen, da die meisten Cloud-Plattformen eine bedarfsgerechte Ressourcenzuweisung ermöglichen.

Ist vor der Migration einer Applikation eine Refaktorisierung erforderlich? Möglicherweise müssen Sie eine Refaktorisierung durchführen, um sicherzustellen, dass Ihre Applikationen für die Cloud optimiert sind. Durch eine solche Überarbeitung wird sichergestellt, dass sie die dynamischen Cloud-Funktionen optimal nutzen können, was eine bessere Ressourcennutzung und Verwertung bei den Kosten für Cloud-Dienste ermöglichen kann.

Wie hoch sind die damit verbundenen Kosten? Auch wenn Cloud-Migrationen häufig zu einer Kostenminimierung führen, hängen die finanziellen Vorteile von der jeweiligen Migration ab. So kann beispielsweise der Betrieb von Legacy-Applikation in der Cloud teurer werden, weil sie aus plapperhaften Komponenten bestehen. Dies bedeutet, dass sie während einer typischen Funktion immer wieder andere Dienste aufrufen kann, um Anfragen zu erfüllen. Der Betrieb einer solchen Architektur in Cloud kann daher recht teuer werden.

Gibt es Sicherheitsaspekte, die beachtet werden müssen? Auftragskritische und sensible Menge an der Arbeit wie z. B. Finanzdaten - sind möglicherweise nicht ideal für öffentliche Cloud-Umgebungen.

Private oder hybride Clouds (Kombination aus privaten und öffentlichen Cloud-Infrastrukturen, bei denen Arbeitslasten zwischen den beiden miteinander verbundenen Umgebungen verschoben werden können), sind für sensible Daten besser geeignet, da sie die Skalierbarkeit der Cloud bieten, ohne dass das Risiko besteht, dass unternehmenskritische Daten gefährdet werden.

Sie müssen jetzt den für Ihr Unternehmen am besten geeigneten Cloud-Service-Anbieter (wie AWS, Microsoft Azure oder Google Cloud Plattform) auswählen. Ihre Wahl hängt weitgehend von Ihren Zielen, der Architektur der Applikationen, die in die Cloud migrieren werden, den Integrationen und anderen Faktoren ab.

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Auswahl eines Cloud-Anbieters und des richtigen Bereitstellungsmodells Sie müssen auch das richtige Bereitstellungsmodell für Ihre Arbeitslasten wählen und entscheiden, ob öffentliche, private, hybride oder Multi-Cloud-Umgebungen am besten für Ihre spezifischen Anforderungen geeignet sind.

Die öffentliche Cloud bietet eine skalierbare Umgebung auf einer Pay-per-Use-Basis und kann für Applikationen, die unvorhersehbare Ansprüche haben, von großem Nutzen sein.

Wie bereits erwähnt, ist die öffentliche Cloud jedoch nicht unbedingt ideal für unternehmenskritische Arbeitsbelastungen. In solchen Fällen sind private Rechenzentren oder hybride Clouds die bessere Wahl, da sie zusätzliche Sicherheit und Kontrolle bieten.

Multi-Cloud-Umgebungen sind dann sinnvoll, wenn Sie die Bindung an einen/eine bestimmten/bestimmte AnbieterIn vermeiden und die Flexibilität haben wollen, aus mehreren Cloud-Plattformen auszuwählen. Die Optimierung Ihrer Applikation für die Zusammenarbeit mit mehreren Cloud-AnbieterInnen ist jedoch komplex und erfordert ein breites Spektrum an Fähigkeiten.

Machen Sie Ihre Applikation Cloud-fähig Wenn Sie eine Applikation von einem lokalen Rechenzentrum in die Cloud verlegen, gibt es zwei typische Migrationsmodelle: Lift und Shift (Rehosting) und Rearchitect (Refactor).

Beim Rehosting wird eine Applikation "wie sie ist" in die Cloud verlagert. Ohne oder mit nur wenigen Änderungen. Eine beliebige Änderung reicht gerade aus, um die Anwendung in der Cloud zum Laufen zu bringen.

Beim Refactoring wiederum werden Änderungen an der Applikationsarchitektur vorgenommen, um die Vorteile der Cloud-Funktionen zu nutzen. Dies kann sich auf die Nutzung der automatischen Skalierung und des dynamischen Lastausgleichs beschränken oder so fortschrittlich sein wie die Nutzung von Serverlosen-Computing-Funktionen wie AWS Lambda für Teile der Applikation.

Refactoring kann viel Zeit und ein breites Spektrum an Fähigkeiten der MitarbeiterInnen fordern, daher ist eine vorausschauende Planung sehr wichtig. Dieser Prozess kann auch Vorlaufkosten verursachen, insbesondere bei stark angepassten oder veralteten Applikationen. Es hilft aber, die laufenden Kosten zu senken.

Erstellen Sie einen Plan für die Datenmigration Die Datenintegrität ist bei jeder Art von Legacy-Migration entscheidend. Wenn Ihre Daten während der Migration für die BenutzerInnen unzugänglich werden, riskieren Sie eine Unterbrechung Ihres normalen Betriebs. Ein solider Datenmigrationsplan spielt eine wichtige Rolle bei der Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Datenverwaltung und -qualität durch kontinuierliches Tracking und Monitoring.

Sie sollten auch sehr achtsam prüfen und sicherstellen, dass keine Datenblöcke übersehen oder gelöscht worden. Wir empfehlen, Ihre Daten zu sichern, bevor Sie mit der Datenmigration beginnen und die bei jedem Schritt gründlich testen, um unerwartete Probleme zu erkennen und Bedenken zu adressieren. Sie müssen auch nach der ersten Migration bei der Synchronisierung und Aktualisierung Ihrer Systeme vorsichtig sein.

Das andere Problem sind Schäden, die durch Änderungen der Datensicherheitsstufen entstehen. Dies kann dazu führen, dass Unbefugte Zugriff auf sensible Daten bekommen.

Datenbanken sind in der Regel verschlüsselt, deshalb müssen Sie den Aspekten der Ver- und Entschlüsselung besondere Aufmerksamkeit schenken. Die Migration von verschlüsselten Datenbanken könnte bei unsachgemäßer Behandlung zu Datenverlusten führen. Außerdem könnten dadurch Sicherheitslücken in das System eingeführt werden.

Als Best Practice empfehlen wir die Implementierung eines automatisierten Test-Frameworks, das über umfassende Sicherheitstests verfügt, um Schwachstellen rechtzeitig zu überprüfen und zu beheben.

Führen Sie Ihre Migration durch Sie können mit der Migration beginnen, sobald Sie eine klare Vorstellung davon haben, was wo umziehen muss und wie es am Zielort funktionieren wird. Je komplizierter Ihre Architektur ist, umso vorsichtiger müssen Sie die Migration angehen.

Am besten beginnen Sie den Prozess mit der Migration der am wenigsten komplexen Applikationen und verschieben die Migration alle geschäftskritischen Applikationen auf einen späteren Zeitpunkt, um Ausfallzeiten zu minimieren. Einige Unternehmen haben sich jedoch für ein paralleles Betriebsmodell entschieden, (bei, dem sowohl Cloud-basierte als auch lokale Applikationen genutzt werden), bevor sie vollständig auf die portierten Applikationen umsteigen.

Strenges Monitoring und Versorgung Sobald Sie in der neuen Umgebung gelandet sind, hängt der weitere Erfolg davon ab, inwieweit Sie angemessene Versorgungs- und Monitoringstrategien umsetzen, um unvorhergesehene Probleme zu lösen.

Unabhängig davon, wie reibungslos die Migration gelaufen ist, sind Tests trotzdem auf mehreren Ebenen erforderlich. Als Unternehmen müssen Sie Updates und Sicherheitspatches regelmäßig überprüfen und Anwendungs- und Software-Updates bereitstellen, um die Änderungen zu integrieren. Außerdem sind strenge Leistungsüberwachungen, Lasttests und Tests auf Anwendungsebene von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass alles reibungslos läuft.

Die Planung, Implementierung und Durchführung einer erfolgreichen Cloud-Migration ist ein zeitaufwendiger Prozess. Es gibt zahlreiche Meilensteine und Entscheidungen, die Ihre internen IT-MitarbeiterInnen von ihren täglichen Aufgaben ablenken können. Aus diesem Grund wenden sich Unternehmen in den meisten Fällen an einen erfahrenen Drittanbieter, um die Migration zu steuern und eine kontinuierliche Erhaltung und Monitoring sicherzustellen.

Quelle: https://www.adaptavist.com/blog/9-steps-to-build-a-successful-cloud-migration-plan

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